Dienstag, 4. Dezember 2012

Die Mensa, von meiner Terasse aus betrachtet
Karottensuppe, mit einem Geschmack, der mir mit einem Brühwürfel nicht annähernd gelänge, davon hatte ich zwei Teller, dazu Pappadam.
Als Hauptgang kam dann eine Platte, gefühlte Fußballplatzgröße, mit Reis, fünf kleinere Schüsselchen, kleingehackte Petersilie mit Kokosraspel, eingelegter Kürbis süß-sauer, Chicken mit Joghurtsoße, scharfe Bohnen, Gurken-Tomatensalat.
Als Nachtisch Büffeljoghurt, schmeckt leicht rauchig, mit Wildhonig und Bananen.
Morgen zum Frühstück bestand die Auswahl zwischen europäischem Stil mit Eiern, Toast, Marmelade, etc., oder einheimisch mit klassischem Milchreis. Da mir Sudanthe der Manager, zugestimmt hat, daß Sri Lanka vor der Kolonialisierung durch die Briten ein Kaffeeland war, wählte ich diese Kombination.
Ja ich dachte mir, das Wichtigste zu erst. Was war noch wichtig? Die Menschen natürlich!
Meinen ersten Eindruck prägten die Kleinkinder und die Gleichgültigkeit ihrer Eltern. Da sind unsere Latte-Mütter mit ihren Bälgern vom Prenzlauer Berg ein Dreck dagegen. Diese brüllende und marodierende Bande hat es geschafft mich während des 10-stündigen Hinflugs keine halbe Stunde am Stück schlafen zu lassen.
Mein zweiter Eindruck war dann äußerst verblüffend. Bandaranayke Airport, Colombo, durch die ganzen Kontrollen gehetzt, meinen Koffer am Gepäckband gegriffen, dann meinen Fahrer identifiziert. Dieser mußte noch auf zwei weitere Gäste aus Puranagama (wir drei sind die einzigen) warten, also beschied ich, nach zwölf Stunden ohne Zigarette, vor dem Flughafengebäude auf ihn zu warten . Ich also raus aus dem Flughafen, die Wege überdacht, der Rest mit Grünanlagen verziert. Mir scheint aus den Lautsprechern quillt Vogelgezwitscher. Eine einheimische Dame, mit einer Kittelschürze bekleidet, wie wir sie von unseren Friseusen kennen, kümmert sich um vereinsamte Gepäckwagen.Außer ihr waren da nur noch zwei Polizisten, auf ihren Stühlen vermeintlich festgelümmelt. Ich geselle mich zum Aschenbecher und verrichte dort meine Notdurft, Rauchen meine ich in diesem Zusammenhang. Einer der Polizisten, offensichtlich der Chef von den beiden, schält sich aus seinem Stuhl und kommt bewußt lässig auf mich zugeschlendert. Gespannt welche Maßregelung er für mich parat hat, harre ich der Dinge.
Wagt es dieser Typ doch zu fragen, woher ich käme, und daß dies doch ein schönes Land sei, wobei ich darauf insistiere, daß dies zumindest im Winter nicht der Fall wäre.
Ich habe dann den Beiden je einen Fishermens Friend verabreicht, der sie, ob der Intensität seines Geschmacks, genauso verblüfft hat, wie mich ihr Verhalten.

1 Kommentar:

  1. Na, das klingt doch sehr entspannt...gutes Menü, das muß ich sagen...auch schön bei uns, heute Schneeflocken so groß wie Bierfilze.

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