Samstag, 5. Januar 2013

Heisse Quellen in Madunagala

Kaffee, Tee, Toast, Butter, Aprikosenmarmelade, Curd, Palmsirup, Mango, Papaya, Ananas, Bananen.
Anlage zum Lustwandeln
Nach dem Frühstück, gegen 11.30 Uhr geht es los. Mit von der Partie ist Sudantha, Robert und Helga, meine neuen Mitbewohner bis Ende Januar. Beide sind Anfang 60 und haben sich in Südfrankreich zur Ruhe gesetzt. Sie  haben im Filmbusiness gearbeitet, sie als Cutterin und er u.A. als Produzent der "Heimat"-Trilogie von Edgar Reitz. Mancher von Euch wird sich vielleicht daran erinnern.
Thermalbecken
Unser Ziel werden heute die heißen Quellen von Madunagala sein. Diese liegen ca 50 Kilometer nordöstlich von Tangalle, unserem Standort, in der Nähe von Embilipitya (ich habe lange üben, müssen um das auszusprechen). Über relativ gut ausgebaute Straßen hält uns nur der letzte, nicht so gut ausgebaute, Abschnitt und eine kreuzende Wasserbüffelherde etwas auf und wir erreichen nach 1 1/2 Stunden Fahrzeit Madunagala. Diese Quellen wurden erst in den 60er Jahren voriges Jahrhundert gefasst. Weitere Informationen finden sich hier: http://www.andotours.com/mahapalessa.html

Das zentrale Becken wird mit 60° heißem Wasser gespeist, ist aber nicht direkt erreichbar. Im ersten der umlaufenden Becken hat es dann eine Temperatur von 44° und in den 4 weiteren Becken wird es stufenweise entsprechend kühler. Schlauerweise beginnen wir mit dem kältesten Becken und entnehmen mit aufgeschnittenen Wasserflaschen jeweils eine 3 Literportion, die wir uns über den Körper gießen. Aus hygienischen Gründen kann man sich leider nicht hineinsetzen und obwohl niemand vom Bad anwesend ist, halten wir uns an diese Vorgabe. Der erste optische Eindruck hat uns zuerst etwas enttäuscht, in der Praxis haben unsere Waschungen aber doch viel Spass bereitet. Man sollte nicht glauben, wie heißes Wasser über den Körper gießen ermüden kann, das hat schon fast Saunaqualität erreicht.
Bei mir hat das gute Essen schon angeschlagen
Wir waren alle etwas hungrig und haben uns entschieden auf dem Weg ein kleines "Hotel", zwecks Einnahme eines Imbiß, aufzusuchen. "Hotel" werden hier die von Einheimischen besuchten Restaurants bezeichnet, die in der Regel neben frittierten Teigrollen, die mit Gemüse und anderem gefüllt sind, Blätterteigtaschen, auch meist Reis mit diversen Curry anbieten. Zimmer haben diese Etablissements übrigens nicht. In einem Ort, durch den wir fuhren, hat uns die Geduld verlassen, selber ein Hotel ausfindig zu machen und Sudantha hat, zu was sind sie denn da, unseren Freund und Helfer nach einer angemessenen Gaststätte befragt. Eine Erfahrung, die ich teilen kann, wenn man den Weg wissen will oder irgendeine andere, legale, Frage hat, einfach die überall umherstehenden Polizeibeamten ansprechen. Ich habe bisher immer eine freundliche Antwort bekommen, meist war sie auch hilfreich. In unserer Polizeikneipe gab es "Kottu", da ich dies vorher noch nicht wahrgenommen habe, entschlossen sich Robert und ich je ein Kottu mit Chicken zu bestellen. Der ältere Herr, der unser Kottu im vorderen Bereich, zur Straße hingewandt, brutzeln wird, mußte sich zweimal bei Sudantha versichern, ob wir es wirklich auf singhalesische Weise gewürzt haben wollten. Nach dem er diese Information mit ungläubigen Augen akzeptiert hatte, machte er sich an die Zubereitung. Kottu sind Pfannkuchenwraps von 40 cm Länge und 10 cm Durchmesser, in unserem Fall eben mit Hähnchen, auch den Knochen, und diversen Beilagen gefüllt. Diese hat unser Chefkoch dann auf ein Schneidebrett gelegt, mit je einem Messer in der rechten und linken Hand, unter ohrenbetäubenden Lärm, in kleine mundgerechte Stücke zerhackt. Daraus erklärt sich auch die Positionierung im Engangsbereich der Gaststätte, zum Einen, um die Gäste nicht übermäßig zu stören, zum Anderen, durch den Lärm auf die Straße hinaus auf sich aufmerksam und somit Werbung zu machen.
5 Milchtee mit Zucker, ein "Sprite", 3 kleine Gemüserollen zur Vorspeise haben dann, sowohl von der Menge, als auch geschmacklich 4 Personen befriedigt und 450 Rupies, also weniger als 3 €, gekostet.

Gemüsesuppe, Tintenfisch, Schlangengurke, Süßkartoffel, Kürbis, Kopfsalat, Avocadocreme, Kaffee

2 Kommentare:

  1. Ich überarbeite die Posts endgültig online, falls "early adopters" noch Ungereimtheiten und Fehler finden, ist es durchaus möglich, dass diese nach ein paar Minuten verschwunden sind. Also evtl. einfach nochmal laden.

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  2. Danke für die erfrischenden Einblicke! Das würde ich auch gerne als mein Bad haben, das muß ich sagen...wie ich lese, wirst Du auch im Januar dort bleiben, eine gute Wahl - auch wenn Dich der Ort nicht mehr ganz so rank und schlank macht.

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