Montag, 11. Februar 2013

Mit Chaka Demus und TATA in den Yala Nationalpark

Kaffee, Honigkuchen.


Bei dem  Titel habe ich ein wenig geflunkert, natürlich war Chaka Demus nur im Autoradio zu hören, Tata war der Markenname unseres Transportmittels und Dhuuwa, ein kleines Fischerdorf, unser Ziel, liegt aber tatsächlich im Yala-Nationalpark.
Dhuuwa
Eigentlich wollten wir nach Dikwella und Dondra, diverse Tempel anschauen und den südlichsten Punkt von Sri Lanka, Gihan kommt aus Dondra. Auf Vorschlag unserer Kumpels wollen wir aber die seltene Gelegenheit wahrnehmen, Dammiths Vater an dessen Arbeitsplatz zu besuchen und die Örtlichkeiten, warum auch immer, für eine kleine Feierlichkeit nutzen. Diesem Anfall von Spontaneität will ich mich nicht verweigern, bis jetzt bin ich damit gut gefahren und wir vereinbaren, daß uns der Fahrer am nächsten Morgen um 9.00 Uhr abholen wird.

Als dann um 10.00 Uhr am nächsten Tag der Fahrer mit seinem kleinen Tata kommt, hat er schon zwei weitere Fahrgäste dabei. Mit den vier Auflagen unserer Liegenstühle wird die Ladefläche ausgepolstert, Gihan packt seine Angel ein, Wasser und andere diverse Picknickutensilien kommen dazu. Insgesamt wird sich die Anzahl der Passagiere auf acht summieren, für mich, als ältesten Insassen ist glücklicherweise der Beifahrersitz reserviert. In Ambalantota machen wir den ersten kurzen Stopp, ein weiterer Kumpel wird eingeladen und die Erstausstattung mit Bier und Spirituosen wird vorgenommen.
Flughafenbaustelle Hambantota
Bevor wir Kurs auf Yala nehmen, müssen wir noch an der Flughafenbaustelle von Hambantota vorbei, uns von der ordnungsgemäßen Bauausführung überzeugen und den Cousin von Manoj einladen. Der Cousin ist schnell gefunden, daß wir aber auf die Baustelle kommen halte ich für ein Gerücht, denn der Cousin ist dort nicht als Ingenieur oder Ähnliches beschäftigt, sondern als normaler Arbeiter. Aber weit gefehlt, nach einigen Telefongesprächen und dem persönlichen Urteils eines, offensichtlich verantwortlichen Pickupfahrers, wird uns ein uniformierter Sicherheitsbeamter zugeteilt und wir dürfen mit unserem Tata direkt bis an den Kontrollturm auf die Baustelle fahren. Der Sicherheitsbeamte erklärt uns alles und wir können sehen, daß Landebahn, Vorfeld und die Gebäude, mindestens von außen betrachtet, fertig sind. Nur die Autobahn als Zubringer zum Flughafen und die Infrasstruktur auf dem Flughafengelände müssen noch zu Ende gebaut werden. Laut Information des Sicherheitsbeamten soll dies bis Mai 2013 vollendet sein, anscheinend wirklich machbar. Nur für zahlreichen Interkontinentalverkehr ist der Flughafen sicherlich nicht ausgelegt, aber durchaus erweiterbar.


Nun geht es aber Richtung Yala, in Tissamaharama, kurz Tissa genannt, werden die Vorraussetzungen für die abendliche Party ergänzt, unter Anderem eine Snare- und eine Bassdrum besorgt. Dann für befreundete Fischer noch ein Aussenbordmotor und selbige Fischer aufgeladen. Zwei hängen aussen am Wagen, wie die die zu bewältigende Holperstrecke am Fahrzeug überstanden haben, dürft ihr mich nicht fragen, spätestens ab diesem Zeitpunkt habe ich es nicht mehr gewagt mich umzudrehen und nachzusehen. Anscheinend hat es geholfen, denn alle sind wider Erwarten unbeschädigt in Dhuuwa angekommen.  Als wir dann endgültig die letzte Abzweigung zum Yala-Nationalpark genommen haben, ich die erstaunten und belustigten Blicke und Zurufe, der dort in Ihren Jeeps auf Touristen wartenden Guides und Fahrer wahrgenommen habe, ist mir klar, auch für singhalesische Verhältnisse sind wir kein normaler Transport.

Hotelruine, vom Tsunami verwüstet
In Dhuuwa ist das Erstaunen ebenso groß, aber nicht wegen unserer übermäßigen Beladung, sondern wegen meiner Anwesenheit. Ich werde herumgeführt, der Fischsortierplatz, die Wiegestation wird mir gezeigt und der Chef vorgestellt.
Chef
Der junge Mann ist Dammith, die Hütte mein Schlafplatz
Hier lerne ich Sunil kennen, der Gihan und mir die Ruinen eines Hotels im Park zeigt, das 2004 vom Tsunami zerstört wurde, allein hier soll es 150 Todesopfer gegeben haben. Später ist hier auch das Militär eingezogen, da Yala von tamilischen LTTE-Kämpfern als Rückzugsgebiet genutzt wurde. Als wir dann in das Dorf zurückkehren, ist schon alles für die bevorstehende Feier gerichtet. Fisch, Arrack, Cola und Musik, alles vorhanden. Den nächsten Morgen und Tag mit der Rückreise nach Puranagama würde ich lieber aus meiner Erinnerung verdrängen.



Feier

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