Montag, 4. Februar 2013

Felsenkloster Madunagala

Kaffee, Honigkuchen.

Der heutige Ausflug geht auf Manojs Idee zurück, wir benutzen seinen Threewheeler um noch einmal Richtung Madunagala aufzubrechen. Diesmal sollen die heißen Quellen nur eine Zwischenstation sein, unser eigentliches Ziel ist das Waldkloster von Madunagala. Zuerst müssen wir durch Embilipitiya, das ist der Knotenpunkt für alle Trips von Tangalle Richtung Norden. Wir nutzen die Gelegenheit, um Lebensmittel und im Liquorshop ein paar Bier einzukaufen. Mit von der Partie sind Ruwan, der uns fährt, Gihan und Manoj.


Bewässerungskanal
Hinter Embilitiya machen wir unseren ersten Halt an einem Wehr des Walawe Ganga, der hier, im Gegensatz zu Uda Walawe, nicht zur Stromgewinnung genutzt wird. Vielmehr ist hier der Ausgangspunkt für viele Bewässerungskanäle, die nach einem ausgeklügeltem System abwechselnd mit Wasser versorgt werden. Bevor wir dann das Thermalbad von Madunagala erreichen, liefern wir noch die Lebensmittel bei Manojs Schwägerin ab. Sie wohnt hier gleich in der Nähe und wird so nett sein, uns später das Abendessen zuzubereiten. Wir besuchen die heißen Quellen, nehmen aber nur ein kurzes Bad, wir wollen ja noch weiter.


 Jetzt beginnt der spannende Teil unserer kleinen Reise, wir durchkreuzen hinter dem Bad den undurchdringlichen Dschungel auf einer roten Piste. Die Elektrozäune und die Zäune mit Flaschen behängt, sollen die Wächter in den Baumhäusern auf wilde Elefanten aufmerksam machen, die in die Bananenplantagen eindringen wollen. Auch gibt es hier noch Leoparden, wohlgemerkt, wir sind hier nicht in einem kontrollierten Nationalpark in einem stabilen Geländewagen mit erfahrenem Fahrer und Guide. Nur unser windiges Tuk-Tuk, mit mir als Touristen und meinen Begleitern als Pilgern. Nicht umsonst wird den Besuchern der Eremitage geraten, dieses Gebiet vor Einbruch der Dunkelheit zu verlassen. Aber ich kann Entwarnung geben, zwar ist es vorstellbar, dass durch das undurchsichtige Gestrüpp eine Horde Elefanten bricht, wir werden aber sowohl von dieser Überraschung verschont, noch sehen wir Leoparden oder Lippenbären, die hier auch vorkommen sollen.

Karambagala
Klause mit Wildscheinskulpturen

Klostergründer
An dieser Stelle wollte ich über das Felsenkloster Madunagala berichten. Meine bisherigen, touristisch orientierten Quellen sprechen von der Gründung aus der Anuradhapura Periode, das wäre 400 vor Chr. bis 1000 nach Chr.. Da ich auch in diesem Blog seriös berichten will und mir die Zeitspanne doch etwas zu groß ist, suche ich nach anderen Quellen. Da stelle ich fest, daß die einzigen Angaben über Madunagala offensichtlich per "copy and paste" entstanden sind. Der Umstand, dass die Gebeine des Klostergründers anbei eines Fotos 1000, wahlweise 2400 Jahre zur öffentlichen Besichtung ausgestellt sein sollen, macht mich dann doch stutzig. In meiner Version beziehe ich mich weitgehend auf www.buddhanet.net und "The Forest Monks Of Sri Lanka" von Michael Carrithers. Demnach ist wohl doch möglich, daß in besagter Anuradhapura Periode Mönche hier gelebt haben, ist aber reine Spekulation. Sicher ist, daß das heutige Kloster 1946 von Vaturuvile Nanananda gegründet wurde. Michael Carrithers berichtet aufgrund persönlicher Gespräche und des Tagebuches von Nanananda folgende Begebenheit. Nanananada hielt sich im nahe gelegenen Kloster Karambagala auf und hatte Meinungsverschiedenheiten mit den dort etablierten Mönchen und mußte das Kloster verlassen. Er wurde von einem seiner Gefolgsleute darauf hingewiesen, daß sich in dem heutigen Madunagala auch Höhlen wären, die sich für Meditation und Errichtung einer Eremitage eignen würden. Er suchte diesen Platz auf und angeblich sollen zu seiner ersten Predigt Wildschweine gekommen sein und ihm andächtig gelauscht haben. Hier begebe ich mich wieder auf das Feld der Legende, aber nur, weil sich dies auch in zu besichtigenden Skulpturen manifestiert hat. Die größte der Höhlen wäre demnach von Jägern zum Trocknen von Fleisch genutzt worden, worauf Nanananda besonders stolz war dies unterbunden zu haben.

Wir erreichen den unbefestigten Parkplatz des Klosters, haben lange Hosen an, keinen Alkohol getrunken, stellen das Rauchen ein und entledigen uns unserer Schuhe. Die Treppen die zu den ersten sichtbaren Häusern des Klosters führen, sind mit Schildern auf Sinhala versehen, auf denen dies reklamiert wird. Als wir den Vorplatz betreten, kommt aus einer der Höhlen, deren Eingänge mit Mauern verbaut sind, ein etwa 30 Jahre alter Mönch, mit orangenem Kleid und für singhalesischen Verhältnisse großem Wuchs. Meine Begleiter überraschen mich, indem sie sich vor dem Mönch auf die Knie werfen, die Arme in Richtung seiner Füße strecken und den Kopf demütig gen Boden richten. Da ich, auch in Zukunft, nicht vorhabe mich vor einem Menschen in den Staub zu werfen, aber trotzdem meine Ehrerbietung erweisen will, reagiere ich spontan mit der arabischen Begrüßung, die eine leichte Verbeugung bedeutet und die rechte Hand zum Herzen führt. Dies wird mit einem wohlwollenden Lächeln und leichtem Nicken erwidert. Der Mönch gibt Manoj einen Schlüssel, der uns den Tempel auf der Spitze des Hügels öffnen soll. Vorbei an diversen Zisternen, den Knochen des Gründers, und einigen Klausen, erklimmen wir das Zentrum des Waldklosters und haben einen Rundblick bis Ambalantota und dem vorher erwähnten Karambagala.
Mönchsklause, der Schirm sagt: Mönch zuhause
 Red rice, Ladyfinger, Soyameat, Snakegod, Cabbage, Kokoscurry, Lion strong.

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