Links der Katastrophenschutzminister, rechts der Aussenminister |
Mittwoch, 26. Februar 2014
Neues aus Puranagama
Montag, 17. Februar 2014
Endlich Puranagama
Eigentlich sollte dieser Post der erste nach meiner Ankunft sein. Der Titel sollte meine Erleichterung ausdrücken wieder in Puranagama sein zu können. Diese Erleichterung ist natürlich eingetreten, nur haben mich die Veraenderungen dazu gebracht, erst einmal alles in Ruhe auf mich wirken zu lassen. Jetzt also, im Sinne des Titels, endlich der Puranagama Post.
Manoj |
Dammith |
Nalin |
Chinthaka |
Nach vielen Gespraechen stellt sich mir folgendes Bild dar.
Ende des Jahres 2013 hat sich Chandralal Premakumara, genannt Lal, aus der Leitung von Puranagama verabschiedet. Nach eigenen Angaben geschah dies aus Arbeitsueberlastung, da er auch noch sein eigenes Projekt, naturevolunteers, zu betreuen hat. Durch die, dadurch enstehende Uebergangsphase wurden die Angestellten erst mit Verspaetung bezahlt. Da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, wie es weitergehen soll, haben sich Dammith und Gihan nach einer anderen Einkommensquelle umgesehen. Manoj, der eine Familie mit zwei kleinen Kindern zu versorgen hat und von Anfang bei Puranagama involviert war, hat ersteinmal abgewartet und ist auch weiterhin als die gute Seele taetig. Die beiden anderen Luecken wurden durch Chintaka und Nalin aufgefuellt. Nalin kenne ich schon vom letzten Jahr, er ist einer der Freunde, die sich im Umfeld von Puranagama bewegt haben. Dammith hat jetzt einen Job in einer Vorhangfabrik in Colombo und Gihan in einem Hotel naehe Hambantota.
Das Leitungsteam wurde durch Kamal und Anil, zwei ortsansaessige Unternehmer aus Tangalle, ergaenzt. Kamal hat Sudantha, den Gruender und mastermind von Puranagama, und mich einmal zu sich eingeladen. Mit Kamal unterhalte ich mich bei seinen gelegentlichen Besuchen, Anil kenne ich nur vom sehen. Diese beiden haben mit Uditha einen Geschaeftsfuehrer aus dem Hotelfach installiert, der gleichzeitig auch noch andere Hotels betreut. Dies haelt den ambitionierten jungen Mann aber nicht davon ab, sich regelmaessig in Puranagama aufzuhalten und fuer mich ein informativer Partner fuer Gespraeche ueber die gesamte Bandbreite sozialer, politischer und naturkundlicher Themen zu sein.
Sudantha |
Nur im Kontakt mit seinen Landsleuten hat er gewisse Ressentiments. Seine Auffassung, wie ich sie verstehe, schliesst zu engen, freundschaftlichen Kontakt mit dem Personal aus, weil er meint, dass dadurch seine Autoritaet untergraben werden wuerde. Rein fachlich ist er in Bezug auf die kaufmaennische Fuehrung eines Beherbergungsbetriebs eine Offenbarung fuer Puranagama, bei der Personalfuehrung haette er, fuer meinen Geschmack, noch Fortbildungsbedarf. Wobei ich mir im Klarem darueber bin, dass ich diese Diskussion auch mit 80 Prozent der Personen in Europa auf mittleren Fuehrungspositionen ausfechten muesste. Fuer seinen Standpunkt spricht, dass zwei Drittel des momentanen Direktoriums von Puranagama, Kamal und Anil, auf seiner Seite sind. Fuer meine, und auch Sudanthas, Haltung kann die Orientierung auf die, an oekologisch und sozial interessierte Zielgruppe der Touristen aus Europa angefuehrt werden. Das Alleinstellungsmerkmal von Puranagama ist auch der familiaere Umgang mit dem Personal.
Sonnenaufgang in Puranagama |
Lagune |
Bei uns in Europa hat es die herrschende Klasse ueber Kapital und Produktionsmittel verstanden, breiteren Teilen der Ausgebeuteten den Eindruck zu vermitteln, dass sie etwas zu verlieren haetten. Dies hat den Effekt, dass wir die Ursache unserer Probleme auf die Teile der Weltbevoelkerung uebertragen, die an unseren Wohlstand partizipieren wollen und uns von den wahren Verursachern, den Profiteuren ablenkt.
"We are the 99 percent"
Reis, Karotten-, Rote Beete- und Zwiebel-Lauchcurry, Pappadam, gebratener Fisch
Mittwoch, 5. Februar 2014
Fisherman´s Friend
Kaffee, Kuchen
Eigentlich arbeite ich, zumindest gedanklich, sogar an zwei neuen posts. Der eine handelt vom Buddhismus im allgemeinen, der andere von Puranagama. Offensichtlich sind beide Themen fuer mich etwas komplizierter und muessen noch gaeren. Inzwischen kann ich Euch aber hoffentlich mit einem Bericht ueber meinen zweiten Ausflug nach Dhuwaa die Zeit vertreiben. Den ersten Ausflug koennt Ihr unter "Mit Chaka Demus und TATA in den Yala Nationalpark" nachlesen.
Kapila, mein Skipper aus "Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist ...", besucht mich mit sechs Hummer als Geschenk. Das Wiedersehen endet natuerlich mit einer Arrakparty, bei uns am Bootssteg in Puranagama. Im Februar ist Schonzeit fuer die Fische, anscheinend auch durch die Marine ueberwacht. Deswegen nehmen auch einige andere Fischer nach einem mehrwoechigen Arbeitsaufenthalt in Dhuwaa die Gelegenheit war und schauen bei unserer Party vorbei. Trommeln, Tanzen, Trinken, leider nimmt die Party ein wenig ruehmliches Ende, weil zwei junge Leute in Streit geraten. Das erste mal, dass ich sowas erleben muss, aber halb so wild. Kapila sagt, dass er am morgigen Tag nochmal nach Dhuwaa muss, ein Netz holen, und ob ich nicht Lust haette ihn zu begleiten. Keine Frage, ich stimme zu. Sani, der Saenger und Trommler in unserer Runde entpuppt sich als hauptberuflicher Friseur und laedt mich fuer den naechsten Morgen, vor unserer Abreise, noch zu einer kostenlosen Behandlung zu sich ein.
Ausgemacht war 7.00 Uhr, da Kapila aber erst um 8.30 Uhr kommt, und die Fahrt nach Dhuwaa doch sehr weit ist, verschieben wir den Haarschnitt auf naechste Woche. Bis wir unsere Reisegesellschaft zusammen haben, dauert es noch, dann sind wir komplett. Kapila, Kandu, Sani, der Neffe von Kapila, unser Fahrer und ich. Da wir mit einem Threewheeler unterwegs sind, muessen sich die vier Passagiere die Rueckbank teilen. Mir wird der Platz rechts hinten reserviert, der zwar auch nicht mehr Raum und mir einen leichten Sonnenbrand auf den rechten Unterarm schafft, mich aber wenigstens mit Fahrtwind versorgt. Wir muessen in Hambantota bei Kapilas Hummergrosshaendler zwecks Abrechnung noch einen Halt einlegen, dann gehts aber weiter nach Dhuwaa. Nach Tissamaharama zweigt die Zufahrt zum Yala-Nationalpark ab, dort warten die Jeeps auf die Besucher. Das hat den Hintergrund, dass auf der folgenden Strecke eigentlich kein normales Fahrzeug mehr fahren kann. Aber wer hat behauptet, dass wir in unserem Tuk-Tuk normal waeren, wir sind doch Fischer, auf dem Weg zu unserem Arbeitsplatz.
Ein wenig skeptisch werde ich dann doch, als wir dann selbst diesen holprigen Weg verlassen und uns querfeldein durch die Buesche schlagen. Auf meine Nachfrage hin, wird mir erklaert, die "normale" Strecke waere defekt und alles wuerde schon stimmen.
Gluecklich in Dhuwaa angekommen, laedt mich Kandu auf einen Rundgang ein und stellt mir die oertlichen Haustiere und den Chef des ganzen Dorfes vor. Orsell habe ich letztes Jahr schon kennengelernt, aber da musste er die naechtliche Ankunft eines Fischerbootes ueberwachen und hatte nur wenig Zeit fuer mich. Diesmal konnten wir etwas miteinander plauschen und er hat mir sogar, ungefragt, seine Meinung zum herrschenden Praesidenten in Sri Lanka erzaehlt.
Als wir zu Kapilas Huette zurueckkommen, hat dieser mit den anderen Jungs schon das Mittagessen bereitet, das ich zuerst alleine zu mir nehmen muss. Da ich in Puranagama das Lunch immer ausfallen lasse, kann ich nur wenig essen, so bleibt umso mehr für meine Begleiter. Ich werde aufgefordert die erste Arrakflasche zu oeffnen, als ich das, auf Sri Lankische Art, mit einem Klapps auf den Boden der Flasche mache, ist die Begeisterung gross und die naechste Party eroeffnet. Der Fahrer und ich halten uns im Gegensatz zu den anderen Festteilnehmern zurueck.
Ich bin doch erleichtert, dass wir den Nationalpark vor Sonnenuntergang wieder verlassen haben. Wir konnten noch Wildhunde und einen Elefanten mit maechtigen Stosszaehnen sehen, die mir aufgrund unseres ungeschuetzten Gefaehrts doch Respekt eingefloesst haben. Die Nacht ist, wie ueblich in den Tropen, ziemlich schnell hereingebrochen, gut zwei Stunden bis Ambalangoda, kurz vor Tangalle, ist unsere Fahrt ohne Zwischenfaelle verlaufen.
In Sri Lanka herrscht als Erbe der britischen Kolonialzeit Linksverkehr. Ich sitze immer noch hinten rechts und da ich den rechts ueberholenden Polizisten auf dem Motorrad als erster sehe, weise ich unseren Fahrer darauf hin. Der hat das Winken des weissen Handschuhs, das uns bedeutet links am Strassenrand zu halten, schon gesehen und leistet dem Folge. Wie vorher erwaehnt, hat sich unser Fahrer beim Trinken zurueckgehalten und es sind jetzt auch schon 2,5 Stunden vergangen. Solche Routinekontrollen, besonders nachts, sind kein Grund zur Aufregung, und unser Fahrer holt auch ganz gelassen seine Papiere aus dem Handschuhfach. Wir stehen mitten in Ambalangoda, unser Fahrer begibt sich in den Scheinwerferkegel unseres Tuk-Tuks und haendigt die Papiere dem Polizisten aus. Da auf der Strassenseite gegenueber ein Polizeitransporter mit zugehoerigen Polizisten parkt, gruppieren sich fuenf oder sechs der Ordnungshueter um den kontrollierenden Kollegen. Sicherlich auch weil der Platz fuer vier Personen auf unserer Rueckbank beengt ist, steigt auch Kandu als einziger aus.
Er hat sich beim Trinken nicht zurueck gehalten, stellt sich zu der Gruppe dazu. Von meinem Platz aus, durch die Windschutzscheibe betrachtet, ist immer noch alles ruhig. Hinterher hat mir unser Fahrer gesagt, dass dann wohl "naughty words" von Kandu in Richtung der Polizisten gefallen waeren, haette er mal nicht machen sollen. Fuer mich explodiert die Situation aus heiterem Himmel, einer der Polizisten schenkt Kandu eine Schelln ein, seine Kollegen packen Kandu und zerren ihn in das Polizeiauto und ab damit. Unser Threewheeler steht nicht mehr im Focus, so steigt unser Fahrer ein und folgt dem Polizeiauto bis zur nahegelegenen Polizeiwache.
Unser Fahrer geht in das Gebaeude, ich nutze jetzt auch die Gelegenheit meine Beine auszustrecken und verlasse das Tuk-Tuk. Ich habe gerade mein Bidi halb geraucht, als der, vorhin schlagende, Polizist auf mich zu kommt und offensichtlich ansetzten will, mich im Befehlston zu verhoeren. Nach seiner zweiten Silbe unterbreche ich ihn mit einem hoeflichen "good evening, Sir". Das nimmt ihm erstmal den Wind aus den Segeln, und er sieht sich genoetigt, mir ebenfalls mit einem "good evening" zu antworten. Er fragt mich nach meinem Namen, woher ich kaeme, wo ich in Sri Lanka wohnen wuerde und ob ich Sinhala koennte.
Ich habe dies, wie es meine Art ist, ruhig und hoeflich beantwortet. Seine letzte Frage war dann, "take liquer", diese Frage habe ich falsch verstanden, ich meinte eine Frage nach meinem Beruf "technical" zu hoeren. Als ich dann darauf geantwortet habe, "no, I`m tourist", musste er die Frage wiederholen, die ich mit einem Grinsen, "yes, but only small" erwiderte. Schon war er abgerauscht und zwei Miuten spaeter war Kandu wieder bei uns und wir konnten heimfahren.
Reis, Hattu (Pilze), Butterfrucht, Sternfrucht- und Tomatensalat, Zwiebel-, Petersilien- und Knoblauchcurry, Pappadam, Hummerschwaenze.
P.S.: Bei der Polizeikontrolle, konnte ich leider keine Fotos machen
P.P.S.: Ich war in Colombo und konnte mein Visum ohne Probleme verlaengern
Eigentlich arbeite ich, zumindest gedanklich, sogar an zwei neuen posts. Der eine handelt vom Buddhismus im allgemeinen, der andere von Puranagama. Offensichtlich sind beide Themen fuer mich etwas komplizierter und muessen noch gaeren. Inzwischen kann ich Euch aber hoffentlich mit einem Bericht ueber meinen zweiten Ausflug nach Dhuwaa die Zeit vertreiben. Den ersten Ausflug koennt Ihr unter "Mit Chaka Demus und TATA in den Yala Nationalpark" nachlesen.
Die Feier am Vorabend unserer Reise |
Kandu tut so, als ob er unseren Fahrer rasiert, spaeter wurde er selber.... |
Ausgemacht war 7.00 Uhr, da Kapila aber erst um 8.30 Uhr kommt, und die Fahrt nach Dhuwaa doch sehr weit ist, verschieben wir den Haarschnitt auf naechste Woche. Bis wir unsere Reisegesellschaft zusammen haben, dauert es noch, dann sind wir komplett. Kapila, Kandu, Sani, der Neffe von Kapila, unser Fahrer und ich. Da wir mit einem Threewheeler unterwegs sind, muessen sich die vier Passagiere die Rueckbank teilen. Mir wird der Platz rechts hinten reserviert, der zwar auch nicht mehr Raum und mir einen leichten Sonnenbrand auf den rechten Unterarm schafft, mich aber wenigstens mit Fahrtwind versorgt. Wir muessen in Hambantota bei Kapilas Hummergrosshaendler zwecks Abrechnung noch einen Halt einlegen, dann gehts aber weiter nach Dhuwaa. Nach Tissamaharama zweigt die Zufahrt zum Yala-Nationalpark ab, dort warten die Jeeps auf die Besucher. Das hat den Hintergrund, dass auf der folgenden Strecke eigentlich kein normales Fahrzeug mehr fahren kann. Aber wer hat behauptet, dass wir in unserem Tuk-Tuk normal waeren, wir sind doch Fischer, auf dem Weg zu unserem Arbeitsplatz.
Besagte Haustiere in Dhuwaa |
Orsell |
Als wir zu Kapilas Huette zurueckkommen, hat dieser mit den anderen Jungs schon das Mittagessen bereitet, das ich zuerst alleine zu mir nehmen muss. Da ich in Puranagama das Lunch immer ausfallen lasse, kann ich nur wenig essen, so bleibt umso mehr für meine Begleiter. Ich werde aufgefordert die erste Arrakflasche zu oeffnen, als ich das, auf Sri Lankische Art, mit einem Klapps auf den Boden der Flasche mache, ist die Begeisterung gross und die naechste Party eroeffnet. Der Fahrer und ich halten uns im Gegensatz zu den anderen Festteilnehmern zurueck.
Ich bin doch erleichtert, dass wir den Nationalpark vor Sonnenuntergang wieder verlassen haben. Wir konnten noch Wildhunde und einen Elefanten mit maechtigen Stosszaehnen sehen, die mir aufgrund unseres ungeschuetzten Gefaehrts doch Respekt eingefloesst haben. Die Nacht ist, wie ueblich in den Tropen, ziemlich schnell hereingebrochen, gut zwei Stunden bis Ambalangoda, kurz vor Tangalle, ist unsere Fahrt ohne Zwischenfaelle verlaufen.
Da bereitet ein Kollege den Fisch zum Mittagessen |
In Sri Lanka herrscht als Erbe der britischen Kolonialzeit Linksverkehr. Ich sitze immer noch hinten rechts und da ich den rechts ueberholenden Polizisten auf dem Motorrad als erster sehe, weise ich unseren Fahrer darauf hin. Der hat das Winken des weissen Handschuhs, das uns bedeutet links am Strassenrand zu halten, schon gesehen und leistet dem Folge. Wie vorher erwaehnt, hat sich unser Fahrer beim Trinken zurueckgehalten und es sind jetzt auch schon 2,5 Stunden vergangen. Solche Routinekontrollen, besonders nachts, sind kein Grund zur Aufregung, und unser Fahrer holt auch ganz gelassen seine Papiere aus dem Handschuhfach. Wir stehen mitten in Ambalangoda, unser Fahrer begibt sich in den Scheinwerferkegel unseres Tuk-Tuks und haendigt die Papiere dem Polizisten aus. Da auf der Strassenseite gegenueber ein Polizeitransporter mit zugehoerigen Polizisten parkt, gruppieren sich fuenf oder sechs der Ordnungshueter um den kontrollierenden Kollegen. Sicherlich auch weil der Platz fuer vier Personen auf unserer Rueckbank beengt ist, steigt auch Kandu als einziger aus.
Der aeltere Herr im Hintergrund ist ein begandeter Saenger |
Das war nicht nach der ersten Flasche |
Auch ein Kollege, der mal so vorbeischaut |
Reis, Hattu (Pilze), Butterfrucht, Sternfrucht- und Tomatensalat, Zwiebel-, Petersilien- und Knoblauchcurry, Pappadam, Hummerschwaenze.
P.S.: Bei der Polizeikontrolle, konnte ich leider keine Fotos machen
P.P.S.: Ich war in Colombo und konnte mein Visum ohne Probleme verlaengern
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